Schön und gut

Die Frage nach der Objektivierbarkeit von Werturteilen

In: Markt-Wert-Gefühle. Hrsg. von Peter Wilhelmer, Inge Zelinka und Maria-Elisabeth Reicher, Graz 2005

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Abstract: ABSTRACT: Bei der Untersuchung des Zusammenhangs zwischen Werten und Gefühlen steht insbesondere die Frage im Mittelpunkst, inwieweit ästhetische oder ethische Werturteile zum einen wahr oder falsch sein können und zum anderen intersubjektiv überprüfbar sind. Während die Wahrheitsfähigkeit ästhetischer wie ethischer Werturteile auf der Basis eines korrespondenztheoretischen Wahrheitsbegriffs leicht nachzuweisen ist, stellt sich die Untersuchung der Objektivierbarkeit schwieriger dar. Geht man davon aus, dass jede Erkenntnis immer subjektgebunden ist und dass es keine vorgängigen Tatsachen in einer objektiv gegebenen Welt gibt, so kann es hinsichtlich ihrer intersubjektiven Überprüfbarkeit auch keine prinzipiellen Unterschiede zwischen Werturteilen und bspw. (natur-)wissenschaftlichen Hypothesen geben. Dennoch soll, unter anderem durch Rückgriff auf Ergebnisse der Neurobiologie der Gefühle, und in Abgrenzung von dem Wertobjektivismus Franz von Kutscheras versucht werden, graduelle Differenzen aufzuweisen, die es erlauben, zwischen der Objektivierbarkeit von Werturteilen, Alltagsaussagen und wissenschaftlichen Hypothesen zu unterscheiden. Dabei wird deutlich, dass ein Wertsubjektivismus weder dem vielbeschworenen Verfall der Werte Vorschub leistet noch die kognitive Wirksamkeit von Werten leugnen muss.

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