Vortrag, gehalten auf dem Kongress "bilden mit kunst" des Landesverbandes der niedersächsischen Kunstschulen in Hannover am 13.06.03
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Abstract: Kunstpädagogische Arbeit steht nach PISA und in Zeiten leerer öffentlicher Kassen mehr denn je unter Legitimationszwang. Nach Religion und Latein ist Kunst das Fach von dem die meisten Bundesbürger (33,2%) glauben, dass man zwecks Verschlankung des schulischen Curriculum darauf verzichten könnte. Kunst scheint vielen ein unnützer Luxus ohne Relevanz für die kognitive Entwicklung zu sein. In diesem Beitrag soll deshalb erörtert werden, warum wir Kunst und damit auch Kunstpädagogik brauchen. Neue Argumente aus Philosophie, Neurobiologie und Psychologie legen nahe, dass die Beschäftigung mit Kunst eine wichtige Rolle für die Entwicklung nicht nur sozialer Kompetenz sondern auch im vielbeschworenen Medienzeitalter wichtiger kognitiver Fähigkeiten spielen kann. Dazu wird insbesondere ein neues Verständnis ästhetischer Erfahrung vorgestellt, welches auf der kognitiven Funktion der Emotionen aufbaut. Abgesehen von einer starken Legitimationsgrundlage kunstpädagogischer Arbeit lassen sich hieraus auch neue Forderungen an eine veränderte Ausbildung von Kunstpädagogen ableiten.